Chroniken des Films:
Atlantis und die verlorenen Welten:
Atlantis im Film
Ein Kino-Jahrhundert unter Wasser.
Atlantis – das Reich der Legenden. Kein anderer
archäologischer Mythos war und ist wohl so umstritten wie dieses verschollene
Reich, welche erstmalig in den Schriften von Homer schriftlich benannt wurde.
Ihm wird eine Hochkultur zugeschrieben, die in Ihrer
Entwicklung nahezu so weit gewesen sein soll wie die unserige im 21.
Jahrhundert.
In Filmen und Erzählungen trifft man immer wieder auf atlantische
Bezüge, hier ein kleiner Streifzug:
Die Herrin von Atlantis (1932):
Nach dem Roman L’Atlantide von Pierre Benoit – Deutschland
1932.
Zwei Offiziere der französischen Fremdenlegion werden in der
Sahara von Aufständischen gefangengenommen und in eine geheimnisvolle Stadt
verschleppt. Diese Stadt stellt sich als das sagenumwobene Atlantis heraus. Der
Herrscherin von Atlantis gelingt es, die anfangs befreundeten Soldaten
gegeneinander auszuspielen und Ihren Zwecken dienlich zu machen. Unter dem
Titel „L’Atlantide“ entstand zeitgleich eine französische Version des Films.
Unga Kahn, der Herr von Atlantis:
1.
Teil: Der versunkene Erdteil.
2.
Teil: Der Turm der Vernichtung.
Nach dem Roman von Tracy
Knight & John Rthmell, (Undersea Kingdom Sharad of Atlantis), USA 1936
Ein Wissenschaftler untersucht Erdstöße, die er als
Kriegserschütterungen des seit Urzeiten im Meer versunkenen Atlantis auswertet.
Mit seiner Expedition trifft er auf eine durch Machtkämpfe zerfallenes,
technisch hochstehendes Unterwasserreich. Dem Forscher geling es, die USA vor
dem Machthunger und den Wunderwaffen des Unga Kahn zu warnen und zu bewahren.
Diese beiden abendfüllende Spielfilme wurden, aus einer
ehemals zwölfteiligen Serie geschnitten.
Die Herrin von Atlantis (1948):
Ebenfalls nach dem Roman von Pierre Benoit (Siren of
Atlantis) USA 1948
In dieser Version des Films sind die zwei französischen
Offiziere auf der Suche nach einem verschollenen Archäologen und gelangen so zu
dem sagenhaften Kontinent Atlantis. Auch hier werden die Männer vor der
schönen, aber perversen Herrscherin gegeneinander ausgespielt, und beide Männer
finden dabei den Tod. Was tut man(n) nicht alles für eine Frau . . .
Atlantis, der verlorene Kontinent:
Nach einem Bühnenstück von Sir Gerald Hargreaves (Atlantis,
The Lost Continent) USA 1960
Ein Fischer rettet eine schiffbrüchige Königin und erlebt
mit, wie das Sklaven haltende hybride Volk von Atlantis im Meer versinkt:
Vulkane brechen aus, Städte gehen unter, Menschenmassen verbrennen in glühender
Lava . . . .
Die Herrin von Atlantis (1960):
Und noch eine Version des Romans von Benoit. (Antinea)
Italien/Frankreich 1960.
In dieser Filmversion geraten diesmal drei Personen durch
eine Notlandung mit ihrem Hubschreiber auf das unterirdische Atlantis. Die
Kritik beschreibt den Film als „teils blutigen, teils halbnackten Unsinn“. Der
Handlungszeitraum spielt angeblich zur Zeit des ersten französischen
Atomversuchs in der Sahara. Der Film wurden von drei sich nacheinander
ablösenden Regisseuren zu Ende gebracht. in jedem Fall ein außergewöhnlicher
Film.
Herkules erobert Atlantis:
Italien/Frankreich 1961
Den Göttersohn Herkules verschlägt es nach Atlantis, wo er
die Königin Antenea (uns bereits aus dem Roman von Pierre Benoit bekannt)
bekämpfen muss, da sie die griechischen Götter vernichten will. Nach vielen
Kämpfen und Hin und Her zieht Antenea den Kürzeren, und ihr Reich geht durch
einen gewaltigen Vulkanausbruch unter. Herkules hat mal wieder gesiegt . . .
Der Film ist tatsächlich ein teuer produziertes
Monumentalwerk, dessen Aufwand in keinem Verhältnis zum Inhalt steht.
Kampf um Atlantis:
Italien, 1965
Hier treffen wir wieder unseren alten Freund Herkules. Auf
der Suche nach seiner angebeteten Prinzessin entdeckt er zufällig das
sagenhafte Atlantis. Hier muss er sich mit den bösartigen Großwesir
auseinandersetzen. Aber Herkules wäre nicht Herkules, wenn er das nicht
schaffen würde . . . .
Unterwegs nach Atlantis:
DDR, 1976
Professor Bohmann, ein deutscher Archäologe, gerät auf der
Suche nach dem sagenumwobenen Atlantis Ende des neunzehnten Jahrhunderts in
gefährliche Abenteuer und Notlagen. Sein Gegenspieler, der englische
Wissenschaftler Sir Grey, stellt ihm auf der Suche nach Atlantis Fallen und
macht ihm das Leben schwer . . .
Der Mann aus Atlantis:
TV-Serie USA 1977
In dieser TV-Serie, mit der Patrick Duffy (Dallas) bekannt
wurde, spielt er einen Mann mit Kiemen statt Lungen und mit Schwimmhäuten
zwischen seinen Fingern und Zehen (zumindest wenn er mit Wasser in Berührung
kommt). Auch seine Herkunft ist rätselhaft. Sollte er ein überlebender des
versunkenen Atlantis sein? Gefunden wird er von der Meeresbiologin Dr.
Elizabeth Meryll, die sich seiner annimmt. Bei ihren Nachforschungen stoßen die
beiden auf allerhand seltsame Phänomene und Gestalten, müssen knifflige Rätsel
lösen und fiese ‚Ganoven zur Strecke bringen.
Abenteuer in Atlantis:
(The Amazing Captain Nemo),
USA 1978.
Nach langer Zeit wird eine Legende entdeckt: Die unter
Wasser sitzende Nautilus. In ihr fristet Kapitän Nemo einen hundertjährigen
Kälteschlaf. Aufgetaut beziehungsweise wieder aufgewacht tritt Kapitän Nemo
sogleich in die Dienste der US-Marine und rettet so die USA vor den Angriffen
wahnsinnigen Wissenschaftlers. Ein Glück, dass man den Kapitän Nemo gerade noch
rechtzeitig finden und auftauen konnte . . . .
Tauchfahrt des Schreckens:
Großbritannien 1978.
siehe Auflistung „Lost World Thematik“
Atlantis Infreno:
Italien, 1983
Atlantis taucht 1994 vor Florida aufgrund von radioaktiven
Strahlungen eines Atom-U-Bootes auf. Nach zahllosen Kämpfen eines
Wissenschaftlerteams mit den Bewohnern von Atlantis geht die sagenumwobene
Stadt wieder im Ozean unter . . . .
Flucht aus Atlantis 1988:
(Alien From L.A.) USA, 1988
Die Tochter des Archäologen begibt sich auf die Suche nach
ihrem in Afrika verunglückten Vater, der in einen Brunnen gestürzt ist. Und wie
der Vater, so fällt auch die Tochter dem Brunnen zum Opfer und stürzt und
stürzt und stürzt, bis das Mädchen in eine Stadt am Mittelpunkt der Erde
landet, die von fremden Wesen beherrscht wird.
Mac Gyver: Jagd nach dem Schatz von Atlantis:
(Mac Gyver: The Lost Treasure
of Atlantis) USA, 1993
Ein TV-Film aus oben genannter Serie in
“Indianer-Jones-Manier”.
Zusammen mit seinem früheren Professor, einer Archäologin
(und seinem Tachenmesser, das Mac Gyver immer dabei hat) sucht er nach dem
sagenhaften Schatz von Atlantis. Als Gegenspieler taucht ein bösartiger
Kunsthändler auf, und natürlich erhält Richard Dean Anderson wieder viele
Gelegenheiten zum basteln und improvisieren . . . . . .
Flucht aus Atlantis:
(Bermuda Triangle) USA 1996
Eine Familie geärt auf einem Segelturn in ein Unwetter und
gelangt so auf eine abgelegene Insel. Auf dieser Insel treffen sie auf andere
Schiffbrüchige, die dort schon seit Jahren leben. Auch ein Stamm wilder
Eingeborener mit seltsamen Kräften ist zugegen. Als die Neuankömmlinge alles
dran setzten, die Insel zu verlassen, stiften sie damit Unfrieden.
Flucht aus Atlantis:
(Escape from Atlantis), USA
1997
Fast die gleiche Thematik wie der vorherige Film, nur dass
diesmal ein alleinstehender Vater, Anwalt von Beruf, mit seinen beiden Söhnen
und seiner Tochter einen Segelturn auf
die Bahamas organisiert. doch anstatt auf ein Luxusschiff, gerät unsere
Familie auf einen abgetakelten Schoner, und die abenteuerliche Reise beginnt.
Schiffbrüchig stranden sie auf einer Insel mit einer fremden Kultur . . . .
Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt:
(Atlantis – The Lost Empire)
USA 2001 – Disney Pictures.
Der einzig wirklich gute Atlantis-Streifen, natürlich in
perfekter Disney-Qualität. Milo, ein junger Wissenschaftler, ist von der
Existenz des versunkenen Kontinents überzeugt und erhält kurz vor Ausbruch des
Ersten Weltkrieges die Gelegenheit, eine Expedition auf der Suche nach Atlantis
zu begleiten. Mit einem riesigen U-Boot im Jules Verne- / Nautilus-Stil macht
sich die Expedition auf den Weg und taucht hinab in die Tiefen. In einer
riesigen Höhle angekommen, geht es mit Bohrbagger und LKW weiter, bis eine
zerfallende Stadt, das letzte Überbleibsel vom ehemalig versunkenen Kontinent,
gefunden wird. Der aufkommende Konflikt eskaliert in den Kampf um das Überleben
von Atlantis. Dieser Film ist der erste Zeichentrickfilm von Disney, der in
Cinemascope (Superbreitbandformat) produziert wurde.
„Lost-World-Thematik“ auf der Leinwand:
Leider geben die Filme zum Thema Atlantis nicht allzu viel
her. Fast alle sind eher trivial, manche gar reine Zeitverschwendung und
bestenfalls unfreiwillig komisch. Das liegt daran, dass das Thema Atlantis
zweifelsohne zu monumental für eine Realverfilmung ist beziehungsweise war.
Letztlich scheint solch ein Thema als anspruchsvoller Film nur als Zeichentrick
realisierbar – oder aber mit dem Einsatz entsprechender Computertechnik, die
erst seit kurzem zur Verfügung steht.
Daher sei hier noch auf ein paar Film-Perlen hingewiesen,
die allesamt das Lost World-, beziehungsweise Atlantis-Thema zum Inhalt haben
und in denen Doug McClure (manchen bekannt als Trampers aus der Western-Serie
Shilo-Ranch) die Hauptrolle spielt.
Caprona – Das vergessene Land:
Nach einem Roman von Edgar
Rice Burroughs (Autor von Tarzan), (The Land that Time Forgot), GB 1975.
Eine Flaschenpost findet den Weg an eine Küste . . .
Im Ersten Weltkrieg versenkt ein deutsches U-Boot ein Schiff
mit englischer und amerikanischer Besatzung. Als das deutsche U-Boot auftaucht,
wird es von den Überlebenden geentert, die das Kommando übernehmen. In der
Antarktis gelangt das U-Boot durch einen unterirdischen Strom zu einer
unbekannten, tropischen Insel mit prähistorischen Tieren und Urmenschen. Bei
einem Vulkanausbruch geht das Unterwasserschiff unter. Die einzigen
Überlebenden sind eine Frau und ein Mann (ratet mal wer), der die Flaschenpost
schreib . . .Für damalige Verhältnisse wartet dieser Film mit beachtlichen
Tricks auf.
Der sechste Kontinent:
Nach einem Roman von Edgar Rice Bourroughs. (All the Earth Core) GB, 1976.
Zwei Wissenschaftler, gespielt von Doug McClure und Peter
Cushing, reisen miet einer riesigen Bohrrakete in ein Land im inneren der Erde.
Dieses Land befreien sie von Terror und Unterdrückung. Der Film lief im
Fernsehen auch unter dem Titel „Angriff der Dinosaurier“. Peter Cushing wurde
bekannt durch seine Rolle als Vampirjäger Dr. Van Helsing in zahlreichen
Dracula-Filmen mit dem Dracula-Darsteller schlecht hin: Christopher Lee.
Caprona 2. Teil:
(The People that Time Forgot) Nach einem Roman von (na Ihr
ahnt es schon) Edgar Rice Bourroughs. GB, 1977.
Drei Männer und eine Frau machen sich auf die Suche nach der
geheimnisvollen Insel Caprona, um den Verfasser der Flaschenpost (siehe Teil 1)
zu finden. Auf Caprona angekommen, müssen sich die Protagonisten (wie auch die
U-Boot-Besatzung aus Teil 1.) mit allerlei Dinosaurier und Urmenschen
herumschlagen. Letztendlich finden sie den Verfasser der Flaschenpost - gefangen. Beim Ausbruch kommt dieser
allerdings ums Leben. Die damals noch lebende Frau aus dem U-Boot hat während
dessen schon längst das Zeitliche gesegnet. Dieser Film ist leider ein
Armutszeugnis und reicht weder and die literarische Vorlage noch an den ersten
Teil heran. Interessant an ihm ist aber, das man als Szenenbild zahlreiche
Bilder des bekannten Fantasyzeichners Frank Frazetta als Vorlage verwandte und
diese im wahrsten Sinne des Wortes eins zu eins übernahm. Man ging sogar so
weit, verschiedenen Bilder des Zeichners im Film als Wandschmuck zu verwenden.
Frazetta wurde durch seine dynamischen Bilder von Conan, Tarzan und seinem
Death Dealer bekannt.
Tauchfahrt des Schreckens:
(Warlords of the Deep), GB,
1978
Im Bermuda-Dreieck entdecken Forscher im viktorianischen
Zeitalter (1896) mit einer primitiven Taucherglocke ein goldenes Artefakt
gewaltiger Größe. Bei der Bergung dieses Artefaktes, das den Eingang zum
unterirdischen Atlantis ziert, wird die gesamt Schiffsbesatzung samt
Taucherglocke von einer riesigen Krake durch die Höhle nach Atlantis entführt.
Dort angekommen lernen sie die Atlanter, Außerirdische, die durch einen
Feuerball auf die Erde gelangten, kennen und müssen sich zahlreicher Monstren
erwehren. Auch dieser Film besticht durch seine technischen Tricks.
Das Grauen aus der Tiefe:
(Humanoids from the Deep
Monster) USA 1979.
In einem kleinen Küstenstädtchen gibt es unerklärliche
Todesfälle. Die Mörder sind im Meer lebendige fischartige Wesen, die
interessiert daran sind, sich fortzupflanzen. Klar, dass diese Scheusale es
hauptsächlich auf Frauen abgesehen haben.